Mein Leben

Hätte man mich vor 20 Jahren gefragt, was mein Traumberuf wäre, hätte ich definitiv nicht Bürgermeister geantwortet. Damals war ich als Dipl.Ing. Elektrotechnik der IT „verfallen“ und als Leiter eines Konzernrechenzentrums rundherum zufrieden. Aber das Leben wollte es anders und hat mich in vielerlei Hinsicht darauf vorbereitet meinen tatsächlichen Traumberuf zu finden. Ich bin mit Herz und Seele Bürgermeister meiner Heimatstadt Langenhagen und das will ich auch bleiben.

Berufung

Vom IT-Manager zum Bürgermeister - warum macht man das?

 

Ich hatte mein Hobby zum Beruf gemacht und sollte doch zufrieden sein, oder? Ja, grundsätzlich war das so, aber ich hatte da ja eine Geschichte hinter mir, die mit einer persönlichen Enttäuschung über das politisches Handeln in unserer Stadt begann. Das war mein Einstieg in die so genannte Politik, mit der ich bis dahin nichts am Hut hatte, denn ich war parteilich ungebunden. Aber ich wollte nicht nur meckern, ich wollte konstruktiv mitarbeiten, ich wollte etwas bewegen. Ein paar Jahre später leitete ich dann die zweitgrößte Fraktion im Rat der Stadt Langenhagen und schrieb Anträge, mit denen ich Langenhagen positiv voranbringen wollte. Häufig hörte ich damals den Satz: "Das geht nicht, weil ...". Also musste ich da ansetzen, wo die Beschlüsse umgesetzt werden: in der Verwaltung. Und wenn man dort etwas ändern will, dann geht das am besten als Chef, also als Bürgermeister.

 

Inzwischen stelle ich fest: "Geht, wenn..." funktioniert... nicht immer, aber immer öfter. Bürgermeister sein ist für mich nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung.

Berufung

Politik

Politik war nie mein Thema, zumindest solange nicht, bis ich mich so richtig über eine politische Entscheidung zum großen Streitthema "Badneubau" aufgeregt habe. Aber ich wollte nicht nur meckern, sondern etwas ändern. Also habe ich eine Bürgerinitiative gegründet, mit der wir versucht haben die politischen Entscheider zum Nachdenken zu bewegen. Schließlich haben wir ein Bürgerbegehren gestartet und mehr als 5000 Stimmen gesammelt. 3854 waren allerdings nur gültig, damit fehlten neun Stimmen zur Zulässigkeit des Bürgerbegehrens. Allerdings war damit klar: ich will mich als Ratsmitglied weiter an den Entscheidungsprozessen für unsere Stadt beteiligen. Dies klappte im ersten Anlauf, und ich wurde 2006 für die CDU gewählt. 2007 wurde ich Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion Langenhagen bis ich 2014 zum Bürgermeister gewählt wurde.

Politik
Beruf

Beruf

Die Basis für meinen beruflichen Werdegang legte in jungen Jahren ein Phillips Elektroexperimentierkasten. Der Weg zum Studium der Elektrotechnik war damit vorprogrammiert. Nach meinem Abschluss gab ich allerdings der gerade aufblühenden IT-Branche den Vorzug, was keine ganz schlechte Idee war. In einem "Computerladen" hat mir mein damaliger Chef jede Menge Rüstzeug für meine weitere Entwicklung mit auf den Weg gegeben. Später zog es mich jedoch in ein größeres Unternehmen der Wohnungswirtschaft. Anfangs noch als "Sysadmin" und - nach erfolgreichem Führungsnachwuchskräfteprogramm - schließlich als Rechenzentrumsleiter für rund 800 betreute IT-Arbeitsplätze. Mit meinem  Wechsel zum IT-Dienstleister des Landes Niedersachsen konnte ich erstmals "öffentliche-Dienst-Luft" schnuppern, was eine gute Vorbereitung für meinen heutigen Job war. Ich hatte dort die Verantwortung für die Bereiche Change-, IT-Service- und Geschäftsprozessmanagement. Alles Themen, die ich inzwischen auch in der Stadtverwaltung eingeführt habe.

Familie

Familie

Meine Familie ist für mich der wichtige Halt in meinem turbulenten Job. Die unregelmäßige Arbeitszeiten, meist auch in den Abendstunden und an den Wochenenden, sind eine Herausforderung für das Familienleben; das funktioniert nur mit voller Unterstützung und einem guten Verständnis der Familie für meine Aufgabe, und das ist glücklicherweise vorhanden. Ein echtes Privatleben in Langenhagen gibt es nicht mehr; als Bürgermeister bin ich und möchte ich auch immer ansprechbar sein, das bekommt natürlich auch die Familie mit; "Einkaufen mit Papa" in Langenhagen ist nicht drin, weil "Papa sich immer nur mit irgendwem unterhält" ;-). Aber ich nehme mir meine Auszeiten für die Familie, dann aber am besten außerhalb von Langenhagen. Gern zum Seele baumeln lassen auf einer der Nordseeinseln und am liebsten auf Föhr.

Ehrenamt

Ehrenamt

Ehrenamtliches Engagement ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Ob im Kita- oder Schulelternrat oder in Vereinen oder Verbänden. Daher weiß ich, wie unglaublich wichtig das Ehrenamt für die Stadtgesellschaft ist. Mit ehrenamtlichem Engagement kann man vieles bewegen, was sonst nicht zu schaffen wäre. Seit 2008 - damals noch als Fraktionsvorsitzender - hatte ich leider erfolglos für die Reaktivierung des Abenteuerspielplatz am Silbersee gekämpft. Dann habe ich 2010 mit einigen MitstreiterInnen erfolgreich den Verein Abenteuerland-Langenhagen e.V. gegründet und den betreuten Spielplatz wieder eröffnet. Mit Amtsantritt habe ich zwar meinen Vorsitz niedergelegt, bin aber immer noch regelmäßig bei "Arbeitseinsätzen" auf dem Gelände aktiv. Eine echte GehtWenn-Story, die nur durch ehrenamtliches Engagement möglich wurde.

Führung

Führung

Als Bürgermeister bin ich Vorgesetzter für mehr als 1000 Mitarbeitende. Die notwendige Führungskompetenz ist eine wichtige Eigenschaft, die ich für diesen Job mitbringe. Angefangen hat das schon 1986 während der Ausbildung zum Zugführer bei den Feldjägern. Nach dem Studium als Elektroingenieur hatte ich in 2002 dann das Glück an einem Führungskräfteprogramm meines damaligen Arbeitgebers teilnehmen zu dürfen. Nach erfolgreichem Abschluss des mehrmonatigen Programms bekam ich meine erste Leitungsposition und übernehme seither in unterschiedlichen Positionen Führungsverantwortung. Kontinuierliche Führungsfortbildung ist dabei für mich selbstverständlich; neben vielen anderen Themen standen Change-Management, Agile Führung, Transaktionsanalyse oder die Fish!-Philosophie auf meiner Tagesordnung.

Hobbys

Ich bin ein ambitionierter Heimwerker, also ein Selbermacher; das schlägt hin und wieder auch auf meinen jetzigen Job durch. Ich packe einfach gern mit an, ob beim Müll sammeln, beim Graffiti-Entfernen oder wenn irgendwo etwas ab- oder angebaut werden muss. Ich habe nie die Finger vom Elektronikbasten gelassen, aber ich arbeite auch gern mit Holz, wie auf dem Bild beim Bau eines Palettensofas. Wenn das dann noch zusammen mit meinen Kindern klappt, dann ist das schon etwas besonderes. Mindestens einmal im Jahr kommt aber auch noch das Kind im Manne durch, meist zu Weihnachten, wenn ich mir mal wieder einen Lego-Technik Bausatz zulege - den baue ich aber auch schon lange nicht mehr allein auf. Und eigentlich bin ich auch mal Motorrad gefahren, aber das habe ich mit der Geburt des ersten Kindes abgestellt, aber vielleicht mache ich es ja mal wieder fit...

Hobbys

Hartnäckigkeit

Der "Obelisk" neben der Elia-Kirche ist mein persönliches "Wahrzeichen" dafür, dass sich Hartnäckigkeit auszahlt. Gepaart mit Überzeugungskraft und der Unterstützung von vielen anderen Menschen, die ich auf diesem Weg mitnehmen konnte. So ist es uns gelungen ein Kunstwerk, was eigentlich dem Abriss gewidmet war (da es einem Schulanbau weichen sollte) zu retten. Der Obelisk enthielt in hunderten von Flaschen Wünsche für die Zukunft, die die Schülerinnen und Schüler in einer Kunstaktion in Texten oder auch materiell wie in eine Flaschenpost eingefüllt haben. In Eigenregie wurde der Obelisk abgebaut, die rund 800 Flaschen gesäubert und eingelagert und schließlich mit der gleichen Mannschaft am neuen Ort wieder errichtet und befüllt. Geht, wenn ... man nicht aufgibt und so tolle Unterstützung aus einem großen Netzwerk erhält.

Hartnäckigkeit
Erfahrung

Erfahrung

Ich habe festgestellt, dass es bedeutend einfacher ist über Dinge zu entscheiden, wenn man weiß, über was man spricht. Erfahrungen bringt natürlich auch ein bisschen das Lebensalter mit sich. Aber ein wesentlicher Baustein sind für mich Aus- und Weiterbildungen. Mein Schwerpunkt liegt im Bereich Personalentwicklung und Führung, aber ich blicke auch gern über den Tellerrand und bilde mich zu anderen Fachthemen weiter, um zumindest ansatzweise auf Augenhöhe diskutieren zu können. Gebäudemanagement, Umsatzsteuerreform, Controlling oder Kitagesetz, Auch in Bereiche wie Stadtentwässerung, Ordnungsdienst, Betriebshof oder Feuerwehr einfach mal reinschnuppern hilft ungemein. Dadurch bekommt man einen ganz anderen Blick auf das, was tatsächlich hinter einer Aufgabe steckt.

Zuhören

Zuhören

Zuhören zu können und es auch zu tun, ist in meinem Beruf eine wichtige Eigenschaft. Noch wichtiger ist allerdings auch hinzuhören. Was sagt mein Gesprächspartner und was will er sagen. Es gibt so viele Gelegenheiten zu- und hinzuhören. Bereits vor der ersten Wahl habe ich daher bei mehr als 5000 Haustürbesuchen hingehört und mir Notizen über das gemacht, was die Menschen in Langenhagen bewegt. Seitdem bin ich weiterhin immer aufmerksam geblieben, ob in Bürgersprechstunden, Einwohnerversammlungen, Vereinssitzungen, Netzwerktreffen und vielen anderen Formaten.

Heimat

Langenhagen ist meine Heimat. Hier bin ich aufgewachsen, in die Paulus-Kita, die Friedrich-Ebert-Grundschule und später an das Gymnasium Langenhagen gegangen. Hier habe ich meine Jugend verbracht, mein Abi und meinen Führerschein gemacht, habe Tanzen gelernt, Akkordeon gespielt und Sport getrieben. Studiert habe ich zwar in Hannover, aber gelebt hier in Langenhagen. Ich habe die Entwicklung meiner Stadt mein Leben lang begleitet und bin überzeugter Langenhagener. Ich bin hier gut vernetzt und glaube (fast) jede Ecke zu kennen. Ich weiß um die Stärken (von denen es unglaublich viele gibt) und darf in meiner jetzigen Position an den Schwächen arbeiten. Langenhagen ist mein zu Hause und ich möchte nicht woanders leben; oder wie Matthias Brodowy es so schön besungen hat: "Von hier fliegste immer weg, aber das schöne ist daran: hier kommste immer wieder an"!

Heimat

Anpacken

Nicht immer kommt man auf dem "Dienstweg" weiter, da hilft es kreativ zu werden und einfach mal zu machen. So beispielsweise im Winter 2010, der ordentliche Schneemassen mit sich brachte. Die Berge wurden an freien Stellen zusammengeschoben. Dieser hier an der Friedrich-Ebert-Schule versperrte den Grundschülern die Sicht auf die Autos vor der Überquerung der Straße. Die Verwaltung sah seinerzeit keine Veranlassung dazu, den Berg entfernen zu lassen, also habe ich ein paar Eltern eingeladen und wir haben den Berg selbst abgetragen. Ein Beispiel dafür, wie ich Dinge angehe; wenn Dir keiner hilft, dann hilf Dir selbst - einfach machen! #GehtWenn

Anpacken
Präsent sein

Präsent sein

Mit präsent sein meine ich nicht, rein körperlich irgendwo anwesend zu sein. "Präsent sein" heißt für mich geistig voll dabei, voll anwesend zu sein; sich auf die eine Sache, die man gerade tut zu konzentrieren. Ich behaupte von mir, grundsätzlich "multitaskingfähig" zu sein, also mehrere Dinge gleichzeitig tun zu können. Wenn ich allerdings im Gespräch mit Menschen bin, fokussiere ich mich genau auf die Belange meines Gegenübers. Ich setze mich auseinander mit den Bedürfnissen meiner Gesprächspartner und versuche ihre jeweilige Situation zu verstehen. Ich bin in diesem Moment nur für sie da.

Freude bereiten

Freude bereiten

Anderen eine Freude zu bereiten, ist relativ einfach. Hier geht es nicht darum, den Bürgerinnen und Bürgern vorbehaltlos ihre Wünsche zu erfüllen - da das häufig auch gar nicht so einfach funktioniert. Es geht darum, wie man miteinander umgeht, wie man den Fragen oder Anforderungen begegnet. Manchmal helfen schon ein Lächeln oder eine freundliche Ansprache oder eine aufmerksame Geste, damit der Gesprächspartner Freude empfinden kann. Selbstverständlich kann ich auch Freude bereiten, wenn ich für scheinbar ausweglose Anliegen doch noch Lösungswege finde, also den #GehtWenn-Weg aufzeige.

Spaß haben

Spaß an der Arbeit ist für mich ein ganz wichtiger Faktor. Spaß macht Menschen kreativ. Spaß motiviert Menschen. Mit Spaß vergeht die Zeit wie im Flug und Spaß zu haben ist gut für die Gesundheit. Insofern versuche ich auch andere regelmäßig davon zu überzeugen, dass man sich nicht schämen muss, wenn einem die Arbeit Spaß macht. Gerade in der Verwaltung habe ich das Gefühl, man will dem Bürger (der ja quasi unser Gehalt zahlt) nicht zeigen, dass man an seiner Arbeit auch Spaß hat. Wenn man seine Arbeit mit Spaß macht, haben aber gerade unser Kunden (also Sie) etwas davon.

Spaß haben

Einstellung wählen

Man kann morgens aufstehen und alles doof finden und mies gelaunt sein, weil man schlecht geschlafen hat oder ein schwieriges Gespräch führen muss. Man kann sich aber auch sagen: "Was solls, es wird ein guter Tag." Mit eben dieser positiven Grundhaltung gehe ich jeden Tag an meine Aufgaben und ich kann Ihnen sagen, diese positive Grundhaltung ist ansteckend. Es ist aber auch ein gutes Stück Arbeit, sich nicht von Themen oder Menschen "herunterziehen" zu lassen. Es ist eine Daueraufgabe seine (positive) Einstellung zu wählen beziehungsweise wieder zu finden. Ohne diese Einstellung funktioniert übrigens #GehtWenn gar nicht.

Einstellung wählen
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Geht wenn, geht weiter!